1. Ruanda: Erste Auslandsreise von Entwicklungsministerin Schulze
Spiegel-Redakteur Timo Lehmann begleitete Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei ihrer ersten Auslandsreise in Ruanda. Das ostafrikanische Land sei eines von vier afrikanischen Staaten, in denen das deutsche Pharmaunternehmen BioNTech plant, mithilfe von in Deutschland gefertigten Produktions-Containern (“BioNTainer”) mRNA-Impfstoffe herzustellen. Die Ministerin wolle Ruanda bei Fragen der Impfstoffzulassung sowie der Ausbildung von lokalen Fachkräften unterstützen, damit das Land auf die mRNA-Produktion mit BioNTech eingestellt sei und langfristig eine eigene Pharmaindustrie aufbaue. Schulze unterzeichnete zudem einen Investitionsvertrag in Höhe von 56 Millionen Euro für eine engere Zusammenarbeit bei den Themen Entwicklungszusammenarbeit und Klima.
2. Afrika gespalten bei Verurteilung Russlands
Anlässlich der Verurteilung des russischen Kriegs in der Ukraine durch die UN-Vollversammlung wirft die Tageszeitung (Taz) einen genaueren Blick auf das Abstimmungsverhalten der afrikanischen Delegationen in New York. Lediglich 28 der 54 Staaten haben das Vorgehen Moskaus verurteilt. Das habe zum einen historische Gründe – Länder wie Angola, Mosambik oder Simbabwe haben bereits zu Zeiten der Sowjetunion enge Beziehungen zu sozialistischen Staaten gepflegt. Die südafrikanische Regierungspartei ANC habe zur Zeit der Apartheid ebenfalls viel Unterstützung aus Moskau erfahren. Heute bestehe bei vielen Ländern Afrikas in erster Linie eine militärische Abhängigkeit von Russland. Insbesondere Länder wie Uganda und Algerien beziehen einen Großteil ihrer militärischen Ausrüstung aus Russland. Auch zu Uganda bestehen enge militärische Verflechtungen. In Sudan, das den Angriff Putins ebenfalls nicht verurteilt habe, plane Russland den Bau seines ersten Militärhafens in Afrika, “direkt an der wichtigsten Handelsroute zwischen Asien und Europa”.
3. Ukraine-Krieg: Eine “Chance” für Afrikas Gaswirtschaft?
Sowohl die Deutsche Welle als auch Euractiv thematisieren die Folgen des Ukraine-Kriegs für den afrikanischen Erdgas-Markt. Um unabhängiger von russischem Gas zu werden, könne sich der Blick der EU-Staaten künftig stärker nach Afrika ausrichten. Stefan Liebing, Vorsitzender der Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, rate Wirtschaftsminister Robert Habeck daher bereits zu einer Afrika-Reise. Die Erdgasexporteure Algerien, Nigeria, Ägypten und Angola böten sich als neue Partner an. Insbesondere Algerien als einer der weltweit größten Gasproduzenten sei strategisch interessant, auch wegen der bereits bestehenden Infrastruktur für den Transport nach Europa. Ägypten konzentriere sich insbesondere auf den chinesischen Markt und Libyen komme wegen der fragilen politischen Lage nicht in Frage. Mit dem Bau der sogenannten Trans-Sahara-Pipeline könne Nigeria ein Land werden, von dem Europa künftig deutlich mehr Gas bezieht als es ohnehin schon tut. Allerdings sei es nicht realistisch, dass Afrika kurzfristig entstehende Engpässe in Europa ausgleichen könne. Dafür seien noch mehr Investitionen nötig, auch aus Europa.