1. Globales Impfziel der WHO wird verfehlt
Mehrere Medien, darunter Spiegel.de, Tagesschau.de und das Redaktionsnetzwerk Deutschland thematisieren die immer noch geringe Impfrate in zahlreichen Ländern des globalen Südens. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Ende September in jedem Land mindestens zehn Prozent der Bevölkerung zu impfen, werde verfehlt. Insbesondere in Afrika liege die Impfquote deutlich darunter. In der Demokratischen Republik Kongo seien beispielsweise erst 0,15 Impfdosen pro 100 Einwohner*innen verabreicht worden, im Tschad 0,87. Die WHO rufe reiche Länder auf, mehr Impfdosen abzugeben. Es brauche jetzt eine “eisenharte globale Verpflichtung”, dass bis Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Bevölkerung in jedem Land geimpft werden, fordere WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die reichen Länder haben mehr als eine Milliarde Impfdosen als Spende versprochen. Davon sei aber bislang weniger als ein Fünftel geliefert worden.
2. Vernetzte Risiken erfordern globale Lösungen
Nicole Heißmann thematisiert im Stern den Zusammenhang zwischen Katastrophen. Das Bonner Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der UN-Universität habe den Verlauf großer Krisen analysiert und dabei festgestellt, dass viele Ereignisse miteinander vernetzt und Jahre im Voraus sichtbar seien. So habe beispielsweise der globale Klimawandel zur Erwärmung der Arktis geführt, gleichzeitig aber Regionen in Nordamerika abgekühlt und dadurch zur Kältewelle in Texas beigetragen. Auch die Heuschreckenplage in diesem Jahr habe sich schon 2018 abgezeichnet. Kriege im Jemen und Somalia hatten allerdings den Zugang zum Heuschreckengebiet blockiert, sodass die Plage nicht ausreichend bekämpft werden konnte und es zu verheerenden Erntevernichtungen gekommen sei. Es brauche mehr internationale Kooperation, so die Ökologin Zita Sebesvari. Einzellösungen wirken spezifisch auf manche Probleme, verschärfen dabei aber unter Umständen andere.
3. Menschenrechtsaktivistin aus Kamerun erhält Alternativen Nobelpreis
Mit dem Alternativen Nobelpreis der Right-Livelihood-Stiftung werden in diesem Jahr Aktivist*innen aus Kamerun, Russland, Kanada und Indien ausgezeichnet. Darüber berichten die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau, die Stuttgarter Nachrichten und die Deutsche Welle. Mit dem Preis solle der Mut von Menschen hervorgehoben werden, der unerlässlich sei für die Durchsetzung von Frieden, sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Erstmals gehe die Auszeichnung nach Kamerun. Dort kämpfe die Friedens- und Genderaktivistin Marthe Wandou gegen Kinderehen und sexualisierte Gewalt. Ihre im Jahr 1998 gegründete Organisation Aldepa setze sich für Bildung und die Bewältigung psychischer Traumata infolge von Krisen und Konflikten ein. Wandous Engagement sei bislang mehr als 50.000 Mädchen zugute gekommen. Sie schütze auch Menschen, die vor der Gewalt der islamistischen Terrormiliz Boko Haram geflüchtet seien.