1. Kommission bestätigt Vorwürfe sexueller Ausbeutung gegen WHO-Personal
Eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestellte Untersuchungskommission ist zu dem Schluss gekommen, dass humanitäre Helfer bei ihrem Ebola-Einsatz in der Demokratischen Republik Kongo zahlreiche Frauen und einige Männer sexuell ausgebeutet oder vergewaltigt haben. Darüber berichten mehrere Medien, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Tagesschau.de, Spiegel.de, die Tageszeitung (taz), die Rheinische Post und Deutsche Welle. Der Bericht dokumentiere neun Fälle von Frauen, die Vergewaltigungen meldeten, sowie 29 ungewollte Schwangerschaften. 83 mögliche Täter seien identifiziert worden, 21 von ihnen haben mit Sicherheit bei der WHO gearbeitet. Die Vorwürfe richten sich unter anderem gegen WHO-Ärzte und leitende Mitarbeiter. Die meisten Beschuldigten hatten Übergriffe abgestritten oder behaupten, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Die Fälle waren vor einem Jahr durch Medienrecherchen ans Licht gekommen.
2. Das Geschäft mit den Impfstoffen
Christoph Schlautmann gibt im Handelsblatt Einblicke hinter die Kulissen von Logistikkonzernen, die Corona-Impfstoffe lagern. Das Handelsblatt habe als erstes Medium Zutritt zu den Hallen des Speditionskonzerns Kühne + Nagel gehabt. In einem der größten Verteilzentren der Welt werden mehr als ein Zehntel der globalen Corona-Impfstoffe umgeschlagen. Der weltweite Aufbau funktionierender Lieferketten für Impfstoffe habe dreimal so schnell stattgefunden wie normalerweise. Weltweit seien Hunderte Millionen Euro an Investitionen in die Corona-Logistik geflossen. Das erhoffte Wachstum im Geschäft mit den Impfstoffen soll die hohen Kosten ausgleichen. Doch die “Impfmüdigkeit” in Europa und den USA lasse Zweifel an den Prognosen aufkommen. Auch die Nachfrage nach Erstimpfungen aus dem globalen Süden stocke momentan. Ein Grund für den schleppenden Impffortschritt sei die Lieferblockade des Hauptexporteurs Indien, die erst im Oktober aufgehoben werden soll. Zudem seien bisher erst wenige der versprochenen Lieferungen aus Belgien und den USA eingetroffen.
3. Merkels Erbe in Afrika
Viele Arikaner*innen bedauern die endende Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel, schreibt Johannes Dieterich in der Frankfurter Rundschau. Das hänge vor allem mit ihrer Haltung in der Krise der Asylpolitik vor sechs Jahren zusammen. Es werde ihr hoch angerechnet, dass Merkel sich im entscheidenden Moment nicht von “politischem Kalkül sondern von humanitären Prinzipien” habe leiten lassen. Vor Ort sei sie allerdings selten gewesen. Subsahara-Afrika habe sie nur acht Mal besucht. Momentan gebe es einige Konflikte, die zu lösen bleiben. Darunter der Umgang mit afrikanischen Migrant*innen in Deutschland, die Diskussion um die Aufhebung der Patentrechte für Corona-Impfstoffe und die sich anbahnenden Konsequenzen des Klimawandels, die insbesondere für Afrika bedrohlich seien. Wer sich als Merkels Nachfolger*in dem hochkomplexen Kontinent Afrika zuwende, müsse “einen langen Atem haben”, so Expert*innen.