1. Was bedeutet das Auftreten der Omikron-Variante?
Die in Südafrika entdeckte Corona-Variante namens “Omikron” könnte noch ansteckender sein als die Delta-Variante. Darüber berichten unter anderem Tagesschau.de, die Tageszeitung (taz) und das Redaktionsnetzwerk Deutschland. 50 Mutationen haben sich im Erbgut dieser Variante im Vergleich zum Ursprungsvirus angesammelt. Jede dieser Mutationen könne dem Virus theoretisch einen Vorteil verschaffen. Omikron unterstreiche aus Sicht der globalen Impfallianz Gavi die Notwendigkeit für eine gerechte Verteilung von Impfdosen in der Welt. Die Entstehung neuer Virusvarianten könne nur verhindert werden, “wenn wir alle Menschen auf der Welt schützen, und nicht nur die Reichen”, so Gavi-Chef Seth Berkley. Dass die neue Corona-Variante ausgerechnet in Afrika aufgetaucht ist, sei kein Zufall, sondern großes Versagen, kommentiert auch Bernd Dörries in der Süddeutschen Zeitung. In Subsahara-Afrika seien nach wie vor erst wenig mehr als fünf Prozent der Menschen geimpft. Angesichts der neuen Corona-Variante steige jetzt der öffentliche Druck auf die Länder, die auf dem Schutz der Patente beharren, schreibt Tobias Kaiser in der Welt. In der EU, der Schweiz und Großbritannien deute sich eine Wende an.
2. Müller zieht Bilanz
Im Interview mit dem SWR blickt Gerd Müller auf seine Amtszeit als Entwicklungsminister zurück. Die Zahl der Hungernden sei seit 1990 halbiert worden. Aber mit der Corona-Pandemie seien diese Zahlen wieder gestiegen. Täglich sterben 15.000 Kinder an Hunger. Das müsse nicht sein. “Hunger ist Mord, weil wir die Technik haben und das Wissen”, so Müller. Mit rund 40 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr sei laut Berechnung des Entwicklungsministeriums eine Welt ohne Hunger bis 2030 möglich. Es fehle aber an politischem Mut. Auch der Corona-Impfstoff müsse weltweit zugänglich gemacht werden. Das internationale Impfprogramm Covax sei mit 20 Milliarden Euro unterfinanziert. Es sei ohne weiteres finanzierbar, ausreichend Impfungen für Entwicklungsländer zu finanzieren, so Müller. Nach seiner Zeit als Entwicklungsminister werde Müller Generaldirektor der Unido, der UN-Organisation für industrielle Entwicklung. Er übernehme außerdem den Vorsitz des Kuratoriums der Deutschen Welthungerhilfe.
3. Die Afrikapolitik der Ampel-Koalition
Mit der Ampel-Koalition dürfte sich Deutschlands Afrikapolitik wenig ändern, schreibt Daniel Pelz in der Deutschen Welle. So wollen SPD, Grüne und FDP weiterhin 0,7 Prozent der deutschen Wirtschaftskraft in die Entwicklungszusammenarbeit investieren. Zudem wolle die Koalition Gesundheit stärker vernetzt denken und “sich auch auf die Stärkung der Grundbildung konzentrieren”. Dies sein in Deutschland bisher eher “stiefmütterlich behandelt” worden, so Stephan Exo-Kreischer von der Entwicklungsorganisation ONE. Zwar seien Gesundheit und Bildung wichtig, eine nachhaltige Entwicklung brauche aber auch Jobs und Perspektiven. CDU-Entwicklungspolitiker Volkmar Klein bemängelt, dass im neuen Koalitionsvertrag nicht mehr die Rede von Direktinvestitionen in Afrika sei. Unter Kanzlerin Angela Merkel habe die Bundesregierung mit einem Fonds für deutsche Investitionen in Afrika, besseren Risikoabsicherungen für deutsche Firmen und anderen Maßnahmen die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika ausbauen wollen, so Klein.