1. Dreifache Krise bedroht Ostafrika
In vielen Ländern Ostafrikas bleiben derzeit viele Marktstände leer. Darüber berichtet die Tageszeitung (TAZ). Auch im sonst fruchtbaren Uganda seien Lebensmittel knapp und teuer. Grund dafür sei unter anderem eine teils anhaltende Dürre: Die im Februar erwartete Regenzeit sei in Uganda deutlich zu spät eingetroffen, während sie in Kenia, Somalia, Südsudan und Äthiopien bisher gänzlich ausgeblieben sei. Laut Oxfam bedrohe die Dürre die Nahrungsmittelversorgung von 28 Millionen Menschen in Ostafrika. Schon jetzt seien 13 Millionen Menschen auf der Flucht. Hinzu kämen steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise aufgrund des Ukraine-Krieges. So seien vor allem Weizen und Sonnenblumenöl erheblich teurer geworden, während einige Tankstellen in Kenia und der Demokratischen Republik Kongo keinen Kraftstoff geliefert bekämen. Das wirke sich wiederum auf die Preise des Lebensmittel- und Rohstofftransports aus. Schon durch die Corona-Pandemie waren Preise gestiegen und Einkommen geschrumpft. Die Preissteigerungen, so UN-Generalsekretär Antonio Guterres, “bestrafen vor allem die Entwicklungsländer weltweit sehr hart”. Nun würden die Regierungen Ostafrikas gegensteuern: Uganda wolle beispielsweise die Produktion von Palmöl ausbauen, während das Parlament über Steuersenkungen auf Kraftstoff diskutiere. Laut Martin Bwalya, Direktor für Wissensmanagement und Programmbewertung bei der Entwicklungsagentur der Afrikanischen Union (Auda-Nepad), könne der Ausbau der Afrikanischen Freihandelszone AfCFTA oder der Einsatz dürreresistenten Saatguts helfen.
2. Hunger als Waffe in Putins Arsenal
Am Ende ihrer Äthiopien- und Libanon-Reise spricht sich Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für “eine Politik für Ernährungssicherheit” und eine “Globalisierung der Nachhaltigkeit” aus. Um diese Ziele zu erreichen, plädiert sie im Interview mit dem Handelsblatt für ein weltweites Bündnis. Zu den schwerwiegenden Folgen von Pandemie und Klimawandel würden sich die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs einreihen, die sich vor allem in Entwicklungsländern bemerkbar machten. Kurzfristig ginge es nun darum, dass die vorhandenen Reserven bei den Menschen ankämen. Dazu müssten Agrarprodukte bei den Sanktionen gegen Russland ausgespart bleiben. Jedoch sehe sie auch, dass Putin den Hunger als gezielte Waffe einsetze. Daher sei es für Entwicklungsländer nötig, mehr Nahrungsmittel selbst produzieren zu können, um weniger abhängig von Importen zu sein. Ein weiteres Problem sei die hohe Verschuldung vieler Entwicklungsländer. Für einen Schuldenschnitt wäre laut Schulze eine Schuldenrestrukturierung notwendig, die alle Akteure einbeziehe. Schließlich sei in vielen Ländern China der größte Gläubiger, in anderen Staaten würden hingegen private Gläubiger dominieren.
3. Zweiter Online-Corona-Gipfel im Mai
Am 12. Mai 2022 wird erneut ein internationaler Online-Corona-Gipfel stattfinden. Das berichtet das Deutsche Ärzteblatt. Staats- und Regierungschef*innen sowie Mitglieder der Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen und Teilnehmende aus dem privaten Sektor seien aufgerufen, “neue Verpflichtungen einzugehen, um die Welt zu impfen”, wie die Mitteilung des Weißen Hauses verkündete. Gastgeber seien die USA, Deutschland, Senegal, Belize und Indonesien. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtete bereits im Februar über Pläne der Firma BioNTech, u.a. im Senegal Impfdosen produzieren zu wollen.