1. Sudan: Bewaffnete nehmen Regierungsmitglieder fest
Im Sudan ist es zu einem erneuten Putschversuch seitens des Militärs gekommen. Darüber berichten Tagesschau.de, Spiegel.de, Zeit Online, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Tagesspiegel und Deutschlandfunk. Bewaffnete haben mehrere führende Regierungsmitglieder und Minister festgenommen. Es sei unklar, wo sie festgehalten werden. Eine nicht identifizierte militärische Einheit belagere zudem Ministerpräsident Abdalla Hamdoks Haus und habe ihn unter Hausarrest gestellt. Das Militär habe Internetverbindungen abgeschaltet und Brücken abgesperrt. Der Flughafen in Khartum sei geschlossen. Eine Stellungnahme des Militärs habe es bislang noch nicht gegeben. Nach dem Putschversuch versammeln sich nun Demonstrant*innen in der Hauptstadt und blockieren Straßen. In den vergangenen Wochen war es im Sudan immer wieder zu Protesten verschiedener Gruppen gekommen. Dabei war von einer Seite die Einsetzung einer zivilen Regierung, von der anderen die Absetzung der amtierenden Übergangsregierung durch das Militär gefordert worden.
2. Die Profiteure und Leidtragenden des Klimawandels
Johannes Dieterich thematisiert im Tagesspiegel die Auswirkungen des Klimawandels auf den globalen Süden. Laut einer aktuellen Studie der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) haben die Staaten Afrikas, die weniger als vier Prozent zu den globalen Treibhausgasemissionen beitragen, weit mehr unter den Folgen des Klimawandels zu leiden als andere Regionen der Erde. Um schlimmere Folgen des Klimawandels zu verhindern, seien jährlich Investitionen von bis zu 50 Milliarden US-Dollar notwendig, um Infrastrukturmaßnahmen wie Dämme, Drainagen, Wasserreservoire und Warnsysteme zu finanzieren. Doch statt in den Klimaschutz zu investieren, fokussieren sich die Staaten mit den höchsten Treibhausgasemissionen primär darauf, künftige Fluchtbewegungen abzuwehren. Das thematisiert Christian Jakob in der Tageszeitung (taz). Sieben der größten Treibhausgas-Emittenten der Welt geben durchschnittlich 2,3-mal so viel für die Aufrüstung der Grenzen aus wie für den Klimaschutz, zeige eine Studie des Transnational Institute (TNI). Die Grenz-, Überwachungs- und Militärindustrie sei deshalb ein Profiteur des Klimawandels.
3. Dimensionen der Entwicklungspolitik bislang zu klein
Stefan Liebing, Honorarprofessor am Afrikazentrum der Hochschule Flensburg und Andreas Freytag, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Schiller-Universität Jena plädieren in der Frankfurter Allgemeine Zeitung für eine Neuausrichtung der Entwicklungspolitik. Am Beispiel von Afghanistan habe man sehen können, dass deutsche Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik oft zu zögerlich, unentschlossen und unkoordiniert sei und dadurch an Effizienz einbüße. Neben einer verstärkten Koordination der drei Politikfelder müsse sich Entwicklungszusammenarbeit in Krisenregionen vor allem auf die Schaffung von Arbeitsplätzen fokussieren. Zudem sei es notwendig, eine Außenwirtschaftspolitik zu betreiben, die es Unternehmen erleichtert, in Entwicklungs- und Schwellenländer zu investieren. Dafür werde eine neue Risikoverteilung zwischen öffentlichem und privatem Sektor und die Bereitstellung von Risikokapital benötigt. Entscheidend sei, dass die neue Bundesregierung Entwicklung, Sicherheit und Wirtschaft “gemeinsam denke”, so die Autoren.