1. UN: Dürre in Somalia besorgniserregend
Nach langanhaltender Dürre hat die Regierung von Somalia den Notstand ausgerufen und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Darüber berichten t-online und die Stuttgarter Nachrichten. Dem Land drohe als Folge der Dürre eine schwere humanitäre Krise, so Ministerpräsident Mohamed Hussein Roble. Auch mehrere UN-Behörden hatten bereits vor einer alarmierenden Dürreentwicklung in Somalia gewarnt. Mittlerweile verfüge etwa ein Fünftel der Bevölkerung über zu wenig Wasser. Flussbetten und Brunnen seien ausgetrocknet. Gleichzeitig fehlen Gelder für Hilfsmaßnahmen. Laut UN-Angaben haben vor allem in der Mitte und im Süden des Landes bereits mehr als 96.000 Menschen aufgrund von Nahrungs- und Wasserknappheit ihr Zuhause verlassen. Viele Nutztiere sterben, wodurch Menschen ihre wirtschaftliche Existenz verlieren. Somalia habe seit 1990 neben einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg auch zwölf Dürren erlebt. Die Region am Horn von Ostafrika leide stark unter den Folgen des Klimawandels. Die Zyklen der Regenzeiten, an denen sich die Landwirt*innen traditionell orientieren, seien seit Jahren gestört.
2. Burkina Faso: 2600 Schulen geschlossen
Katrin Gänsler schreibt in der Tageszeitung (taz) über die Schulschließungen in Burkina Faso. Dort operieren in mehreren Landesteilen Terrorgruppen. Schulen werden gezielt für Anschläge ausgesucht. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch habe von 2017 bis 2020 insgesamt 126 Angriffe auf Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulen in Burkina Faso dokumentiert. Bildungsminister Stanislas Ouaro habe Ende Oktober bekannt gegeben, dass im laufenden Schuljahr 2.682 der rund 20.000 Schulen im Land geschlossen bleiben. Im Zentralsahel gingen nach Schätzungen des Norwegischen Flüchtlingsrates (NRC) vergangenes Jahr mehr als eine Dreiviertelmillion Kinder allein aus Sicherheitsgründen nicht zur Schule. Die Folgen seien gravierend. Schlechte Bildungsbedingungen und die damit verbundene Perspektivlosigkeit tragen laut Expert*innen dazu bei, dass sich Jugendliche von Terrorgruppen anwerben lassen. Das Radio Notre Dame du Sahel, das zur katholischen Diözese von Ouahigouya gehört, habe deshalb das Programm “PER” ins Leben gerufen. Es biete Schüler*innen eine Art Ersatzunterricht über das Radio.
3. Äthiopien: Ministerpräsident Abiy will selbst an Kriegsfront
Bernd Dörries kommentiert in der Süddeutsche Zeitung die Lage in Äthiopien. Von Mittwoch an wolle sich Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed an die Kriegsfront begeben, um sein Land nach eigenen Angaben vor dem Untergang zu retten. Damit werde er das Land allerdings eher in den Abgrund reißen, so Dörries. Die internationalen Vermittler aus Afrika, der EU und den USA hatten letzte Woche noch Hoffnung gehabt, den Krieg beenden zu können. Diese Hoffnung begrabe Abiy momentan. Drei Jahre nach seinem Amtsantritt sei Äthiopien so polarisiert wie nie. Abiy sei gescheitert, das Land in seiner jetzigen Form auch. Äthiopien hatte die politische Elite der Volksgruppe von Tigray bis Abiys Amtsantritt drei Jahrzehnte lang beherrscht. Jetzt versuche sie, die Hauptstadt Addis Abeba zu erobern und Abiy zu stürzen. Beide Seiten wissen womöglich, dass dieser Konflikt militärisch nicht zu gewinnen ist. Trotzdem mache man weiter, da man sonst die Frage beantworten müsse, wie die Zukunft des Landes aussehen soll. Als Schuldige werden die “neokolonialen Kräfte im Westen” genannt. Laut Dörries sei es aber ein Krieg mit äthiopischen Ursachen und Protagonist*innen. Nur äthiopische Lösungen können ihn beenden.