Die G20 und der Kampf gegen Corona
Wie die Süddeutsche Zeitung, das Handelsblatt, Spiegel Online und PNP schreiben, haben sich die G20-Staaten auf ihrem Online-Gipfel dazu bereiterklärt, den Zugang zu einem Covid-19-Impfstoff für alle Menschen auf der Welt möglich zu machen. „Wir werden keine Mühe scheuen, um einen bezahlbaren und gerechten Zugang für alle Menschen sicherzustellen” hieße es in der Abschlusserklärung. Jetzt müssen Worte in Taten umgesetzt werden, so ONE Deutschland-Direktor Stephan Exo-Kreischer im Handelsblatt. Die G20, die sich offiziell zur Unterstützung der Impfstoff-Initiative Covax bekannt hätten, müssten der Initiative nun elf Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen. Zudem hätten die G20 ihr Schuldenmoratorium für von Armut betroffenen Staaten bis Juni 2021 erneut bekräftigt. Dies reiche jedoch nicht aus, so Exo-Kreischer. Er kritisierte unter anderem, dass private Gläubiger und die Weltbank diesbezüglich auch in das Schuldenmoratorium einbezogen werden müssten.
Wahlen in Burkina Faso zu herausfordernden Zeiten
Wie die Frankfurter Rundschau und die Tagesschau berichten, stehen die gestrigen Präsidents- und Parlamentswahlen in Burkina Faso noch nicht im Zeichen der Gewalt. Das westafrikanische Land habe jedoch mit diversen Herausforderungen wie den Tätigkeiten des sogenannten „Islamischen Staats“ und des Terrornetzwerks Al-Kaida zu kämpfen. Hinzu komme eine schwere Dürre, die den Staat an den Rand der Hungerkrise getrieben habe. Durch terroristische Aktivitäten seien bisher hunderte Zivilist*innen getötet und mehr als eine Million Menschen vertrieben worden. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage sei mehr als ein Sechstel der Bevölkerung von den Wahlen ausgeschlossen und mehrere Wahllokale geschlossen worden. Somit stünde die Legitimität der neu gewählten Regierung bereits jetzt in Frage. Die derzeitige Opposition plädiere für Gespräche mit den terroristischen Gruppen, während sich der bisherige Amtsinhaber Roch Marc Kaboré für eine militärische Lösung ausspreche.
Viele afrikanische Sezessionskriege gehen auf Kolonialismus zurück
In einem Artikel in der Deutschen Welle beschreibt Uta Steinwehr, wie die derzeitigen Sezessionsbestrebungen auf dem afrikanischen Kontinent auf den Kolonialismus zurückzuführen sind. Die Kolonialmächte hätten auf der Berliner Kongokonferenz 1884/85 den afrikanischen Kontinent ungeachtet der lokalen Gegebenheiten mit dem Lineal in Staaten eingeteilt. Hunderte verschiedene Sprachgruppen und Kulturen seien im Zuge der Kolonialherrschaft zu lediglich 50 Staaten zusammengefasst worden. Viele ethnische Gruppen fühlten sich daher bis heute von ihren jeweiligen Staaten unterrepräsentiert oder marginalisiert. Die Marginalisierung von Bevölkerungsgruppen – allem voran innerhalb des eigenen Staats – biete die Grundlage für innenpolitische Konflikte. Zu den Beispielen zähle Ambazonien, das von der englischsprachigen Minderheit in Kamerun ausgerufen worden sei und bereits mehr als 3000 Menschen das Leben gekostet habe. Auch in Ost-Ghana – beziehungsweise dem ehemaligen West-Togo – fühlten sich in der Region lebende Bewohner*innen nicht ausreichend vom Staat repräsentiert. Zudem trügen auch Rohstoffe sowie deren Verwaltung stets zu Konflikten bei. Dieser Aspekt sei beispielsweise auch beim Biafra-Genozid in Nigeria wichtig gewesen. Ein weiteres Beispiel für wirtschaftliche Interessen als Konfliktauslöser sei das blutig umkämpfte Cabinda in Angola, das für 60 Prozent der angolanischen Ölproduktion verantwortlich sei. Auf Sansibar sei der Abspaltungsgedanke allen voran politisch geprägt: die teilautonome Inselgruppe sei auf der Suche nach einem besseren Regierungssystem, da das Föderalsystem sein Versprechen nicht gehalten habe.