1. Sudan: Massenproteste gegen Übergangsregierung
Zehntausende haben in der Hauptstadt Khartum und anderen Städten die Auflösung der Übergangsregierung gefordert. Darüber berichten Tagesschau.de, die Tageszeitung (taz) und Deutschlandfunk. Die Demonstrierenden verlangen den Rücktritt des Präsidenten des Souveränen Rats, Armeegeneral Burhan, und des Kommandeurs einer militärischen Spezialeinheit. Der Übergangsregierung werde einen Mangel an Reformen sowie schlechter werdende wirtschaftliche Bedingungen und wachsende Armut vorgeworfen. Premierminister Hamduk spreche von der “gefährlichsten politischen Krise”, die das Land seit dem Sturz von Diktator Baschir 2019 erlebt habe.
2. Armut macht Fehlbildungen tödlich
In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Rundschau thematisieren der Kinderarzt und Ernährungswissenschaftler Michael Krawinkel sowie die Kinderchirurgin Judith Lindert angeborene Fehlbildungen des Verdauungstraktes bei Kindern. Diese gehören zu den fünf häufigsten Todesursachen bei Kindern, tauchen aber in Programmen zu Globaler Kindergesundheit nicht auf. Für Gastroschisis, einem Defekt der vorderen Bauchwand, seien die Unterschiede in der Sterblichkeit besonders groß: Mit dieser Fehlbildung sterben 90 Prozent der Betroffenen in einkommensschwachen Ländern, aber nur 1,4 Prozent in Ländern mit hohem Einkommen. Inwieweit Beatmungsgeräte und künstliche Ernährung verfügbar sind, sei ein entscheidender Faktor bei der Behandlung. Im Gegensatz zu Aids, Tuberkulose und Malaria beziehe sich die Behandlung nicht auf die Anwendung von Medikamenten, sondern auf kinderchirurgische, ärztliche und pflegerische Dienstleistungen. Es brauche vor allem funktionierende Überweisungs- und Transportsysteme für die Patient*innen.
3. Gesundes Wirtschaftswachstum für Afrika
Wirtschaftswissenschaftler Robert Kappel macht in der Welt mehrere Vorschläge für ein gesundes Wirtschaftswachstum in Afrika. Je ein Prozent Wirtschaftswachstum generiere in Subsahara Afrika gerade einmal 0,4 Prozent Jobwachstum. Ausländische Investitionen fließen nach wie vor in den Rohstoffsektor und in die landwirtschaftliche Produktion von Blumen oder Kaffee, “Kolonialwaren des alten Schlags”, deren Wertschöpfung im Ausland erfolge. Im Durchschnitt seien in den letzten Jahren gerade einmal 140.000 Arbeitsplätze jährlich auf dem gesamten Kontinent entstanden. Hoffnung mache die in diesem Jahr in Kraft getretene afrikanische kontinentale Freihandelszone (AfCFTA) die ein Jobwachstum von einem Prozent pro Jahr generieren kann. Laut Kappel soll sich Europa nicht wie in den letzten Jahrzehnten immer wieder mit neuen Vorschlägen einbringen, sondern den Kontinent eine eigene Dynamik entwickeln lassen. Es brauche eine umsichtige Strategie zur Entwicklung eines afrikanischen Mittelstandes, der wettbewerbsfähig gegenüber ausländischer Konkurrenz werden und Impulse für Beschäftigung geben kann.