1. Kritik an Neuausrichtung des IWF
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, stellt nach Ansicht ihrer Kritiker*innen das Geschäftsmodell des IWF zunehmend infrage. Darüber berichten Martin Greive und Jan Hildebrand im Handelsblatt. Demnach vernachlässige der IWF die Weltfinanzaufsicht, um sich stattdessen um entwicklungspolitische Fragen zu kümmern. Neues Futter habe diese Kritik nach einer Botschaft von Georgiewa zum Auftakt der Frühjahrstagung des IWF erhalten. Demnach wolle der Fonds die Wirtschaft durch “die richtigen Investitionen”, insbesondere für die Bildung von Mädchen, wieder ankurbeln. Viele Mitarbeiter*innen und Top-Ökonom*innen kritisieren schon länger, dass sich der IWF primär mit Themen beschäftige, die nicht zu seinen Kernkompetenzen gehören. Im internationalen Finanzgefüge sei bisher die Weltbank für die entwicklungspolitischen Fragen zuständig gewesen. Der IWF habe hingegen ursprünglich die Rolle gehabt, die Vergabe von Krediten an notleidende Staaten zu garantieren sowie die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik und im Welthandel zu organisieren. Laut Mitarbeiter*innen des IWF bestehe der neue Kurs von Georgiewa vor allem darin, möglichst viel Geld an notleidende Länder zu geben. Dabei sollen in den letzten zwei Jahren IWF-Hilfen von insgesamt umgerechnet 160 Millionen Euro an 90 Länder übermittelt worden sein. Der Ökonom Kenneth Rogoff kritisiert “das Fehlen von Auflagen in einigen aktuellen Fällen”. Dadurch seien die Reserven des Fonds in Gefahr. Allerdings gebe es vor allem in Europa auch Befürworter*innen der Neuausrichtung. Denn der IWF habe viel Kritik für sein Vorgehen in der 90er-Jahren und die harten Auflagen für südeuropäische Länder während der Euro-Krise erhalten.
2. Italien: Gas-Deals mit Republik Kongo & Angola
Italiens Regierung setzt auf Gas aus der Republik Kongo und Angola, um sich von russischen Gaslieferungen unabhängig zu machen. Darüber berichten die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Spiegel, Tagesschau.de und die Welt. Gestern habe der italienische Außenminister Luigi Di Maio sowie der Umwelt- und Energieminister Roberto Cingolani in Brazzaville mit Vertreter*innen der Republik Kongo eine Absichtserklärung zur Lieferung von 4,5 Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas ab 2023 unterzeichnet. Die Flüssiggasanlage, aus der der Brennstoff komme, werde im nächsten Jahr ans Netz gehen. Erst einen Tag zuvor habe die italienische Delegation in Angola Gaslieferungen von 1,5 Milliarden Kubikmeter im Jahr vereinbart. Im Gegenzug habe sich Italiens Energiekonzern ENI verpflichtet, sich im Bereich der erneuerbaren Energien zu engagieren. Laut Angaben des Außenministeriums in Rom werde Mario Draghi bald auch nach Mosambik reisen, um bestehende Gas-Partnerschaften weiter auszubauen. Cingolani geht davon aus, dass Italien sich in 18 Monaten vollständig von russischen Energielieferungen emanzipiert haben werde.
3. Afrika: Mehr als eine Million Kinder gegen Malaria geimpft
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt anlässlich des Welt-Malaria-Tages am kommenden Montag mit, dass mehr als eine Million Kinder in Afrika Impfungen gegen Malaria erhalten haben. Darüber berichten die Deutsche Welle, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und das Ärzteblatt. Der Impfstoff biete einen weitreichenden Infektionsschutz, so die WHO. Im Jahr 2019 habe es nach Angaben der WHO weltweit 229 Millionen Malaria-Fälle gegeben, davon 94 Prozent in Afrika. 409.000 Menschen seien an Malaria gestorben.