1. Verheerende Folgen des Ukraine-Kriegs
Die Diplomat*innen der Welt schauen derzeit mit bangem Blick auf mögliche Kaskadeneffekte des Ukraine-Krieges auf Regionen im Nahen Osten, Afrika, Lateinamerika und Asien. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, würde dort, zusätzlich zu Getreide- oder Pflanzenölknappheit, eine Knappheit an Düngemitteln und Ackerfläche befürchtet. Ackerland laufe Gefahr knapp zu werden, da auf den Anbau sogenannter Energiepflanzen zur Kraftstoffgewinnung umgestellt werden könnte, um damit wiederum Engpässen in der Gas- und Ölversorgung entgegenzuwirken. Dies wäre laut Greenpeace-Chefökonom Mauricio Vargas auch klimapolitisch verheerend.Selbiges gelte für den bereits zu beobachtenden Anstieg der Nutzung von Kohlekraft. Außerdem sähen sich viele Entwicklungsländer, die ohnehin durch die Corona-Pandemie massiv verschuldet seien, zur Aufnahme weiterer Schulden gezwungen, sagt Mathias Mogge, Vorstandsvorsitzendem von Venro, dem Dachverband der Entwicklungsorganisationen. Auch sicherheitspolitisch könne diese Situation weltweite Auswirkungen haben. Robert Habeck befürchte, dass weniger reiche Länder mit einer instabileren Wirtschaft den weltweiten Mangel schlechter stemmen könnten. Hierin erkenne er ein Potential für Konflikte.
2. Schleppende Corona-Impfkampagnen in vielen afrikanischen Ländern
In vielen Ländern des afrikanischen Kontinents kommen Impfkampagnen gegen das Corona-Virus ins Stocken. Berichten der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge seien hierfür Fallzahlen verantwortlich, die deutlich niedriger seien als zu Beginn der Pandemie prognostiziert worden war. Somit erscheine eine Impfung vielen Menschen weniger notwendig. Um die Ziele der Kampagne zu erreichen, müsse laut Matshidiso Moeti, Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Impftempo auf dem gesamten Kontinent verneunfacht werden. Inzwischen sei die Versorgungslage mit Impfstoff zwar besser als zu Beginn der Pandemie, da beispielsweise in Südafrika Vakzine produziert würden und die Zahl gespendeter Impfdosen gestiegen sei. Allerdings sei das Momentum verloren gegangen, da aktuell nur noch wenige Fälle bekannt würden und keine genaue Datenerfassung bestehe. Außerdem würden Probleme in der Infrastruktur, Aufklärung und einer einheitliche Kommunikation die Impfquote negativ beeinflussen. Zudem bestehe ein Misstrauen gegenüber den Eliten und eine größere Sorge vor anderen Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose.
3. Neues Institut erforscht neuartige Krankheitserreger
Das Helmholtz-Institut eröffnete am vergangenen Wochenende in Greifswald ein neues Tochter-Institut. Dies berichtet die Tageszeitung (TAZ). Das Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) sei dafür zuständig, Krankheitserreger und ihre Veränderungen zu erforschen und dabei einen interdisziplinären Blick zu wahren. Dieser soll nicht nur die menschliche Gesundheit in Betracht ziehen. Vielmehr sollen Erkenntnisse aus Naturwissenschaft, Medizin und Sozialforschung zusammenfließen. Außerdem sei auch die Veterinärmedizin bedeutend. „Wir haben in den vergangenen Jahren lernen müssen, dass sie eng mit der Gesundheit von Tieren, der Umwelt und auch der ökologischen Diversität verwoben ist“, sagt Fabian Leendertz, Leiter des neuen HIOH. In ihren drei Forschungsabteilungen würden zu Beginn zwei Proben aus den Modell-Regionen Subsahara-Afrika und Mecklenburg-Vorpommern untersucht werden.
Beide Gebiete seien von Landwirtschaft und Jagd geprägt, wenn auch traditionell in unterschiedlicher Weise.