1. Booster statt Impfstoffspenden
Deutschland hat einen Teil seiner für Dezember geplanten Impfstoffspenden an die internationale Impfstoff-Initiative Covax in den Januar und Februar verschoben. Darüber berichtet Johannes Ritter in der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dies sei laut Gesundheitsminister Jens Spahn eine Maßnahme der Bundesregierung, damit Deutschland bis zum Ende dieses Jahres ausreichend Corona-Impfdosen hat, um allen Impfwilligen Auffrischimpfungen zu verabreichen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiere schon lange die ungerechte Verteilung der Impfstoffe und werde laut Ritter “entsetzt” über Spahns Äußerung sein. Länder mit niedrigen Einkommen haben nach Rechnungen der WHO bisher nur 0,4 Prozent aller Impfstoffdosen erhalten. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betone, Auffrischimpfungen für gesunde Erwachsene und Impfungen für Kinder ergeben keinen Sinn, wenn Gesundheitspersonal, ältere Menschen und andere Hochrisikogruppen weltweit noch immer auf ihre erste Impfung warten. Jeden Tag werden weltweit sechsmal mehr Auffrischimpfungen verabreicht als Erstimpfungen in einkommensschwachen Ländern. Dies sei ein Skandal, der jetzt beendet werden muss, so Tedros.
2. Tote nach Angriffen in Burkina Faso und Nigeria
Die Frankfurter Rundschau berichtet über einen Angriff von bewaffneten Männern auf eine Gendarmerie in der Provinz Soum in Burkina Faso, bei dem 53 Menschen getötet wurden. Die Regierung habe daraufhin eine Änderung ihrer Anti-Terror-Strategie angekündigt. Weiterhin soll der Vorfall untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Medienberichte zufolge hatte die schlechte Sicherheitslage zu Protesten gegen die Regierung geführt. Auch in den Nachbarländern Niger, Mali und Nigeria seien zahlreiche islamistische Milizen und kriminelle Banden aktiv und verüben immer wieder Angriffe auf staatliche Einrichtungen und die Zivilbevölkerung. Die Stuttgarter Nachrichten und n-tv.de berichten von zwei Angriffen im Nordwesten Nigerias, bei denen in der Nacht von Sonntag auf Montag 43 Menschen getötet wurden. Wegen der Gewalt seien in Nigeria und Niger tausende Menschen auf der Flucht. Hilfsorganisationen befürchten, die Lage könne sich zu einer humanitären Krise ausweiten.
3. Bekele: Es besteht noch Hoffnung für Äthiopien
Der Leiter der äthiopischen Menschenrechtskommission (EHRC), Daniel Bekele, hat den deutschen Afrika-Preis bekommen. Darüber berichtet die Deutsche Welle. Er gelte als wichtiger Mahner und Kritiker des Tigray-Konflikts. Ihm zufolge müssen sich alle Seiten für die während des Krieges begangenen Gräueltaten verantworten, sowohl die äthiopischen und eritreischen als auch die tigrayischen Streitkräfte und die mit ihnen verbündeten Milizen. Bekele und die EHRC werden in dem vielschichtigen ethnischen Konflikt allerdings auch kritisiert. Kritiker*innen argumentieren, dass er aufgrund seiner früheren Inhaftierung durch die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) nicht unparteiisch in dem laufenden Konflikt sein könne. Für die Tageszeitung (taz) spricht Dominic Johnson mit Bekele über seine Arbeit in Äthiopien. Der deutsche Afrika-Preis stelle eine Anerkennung von Menschenrechtler*innen dar, die in einer sehr schwierigen Lage versuchen, ihre Arbeit zu machen, so Bekele. In Äthiopien brauche es einen Waffenstillstand und ungehinderten humanitären Zugang. Weiterhin müsse man Menschen zusammenbringen, um ihre Differenzen friedlich zu lösen.