1. Dürre und Hungersnot in Somalia
Heiner Hoffmann thematisiert im Spiegel die derzeitige Dürre und Hungersnot in Somalia. Alleine wegen der Dürre seien dort bereits zehntausende Menschen auf der Flucht. Die steigenden Lebensmittelpreise als Folge des Kriegs in der Ukraine verschlimmern die schon vorherrschende Hungersnot in den Lagern. Besonders betroffen seien Kinder. Drei Regenzeiten in Folge seien ausgeblieben. Hilfe komme kaum an. Das Welternährungsprogramm (WFP) sei in Somalia akut unterfinanziert und könne deshalb nicht genug Essensrationen ausliefern oder Bargeld an Betroffene auszahlen. El Khidir Daloum, WFP-Landesdirektor in Somalia, sei verzweifelt: “Wir sind komplett hilflos, wir können nichts machen”. Einige Geldgeber hätten Hilfslieferungen geschickt. Diese seien auf dem Weg nach Somalia in Richtung Ukraine umgeleitet worden. UN-Generalsekretär António Guterres warnt wegen des Ukraine-Krieges vor einem weltweiten „Wirbelsturm des Hungers“, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Er appeliert an die internationale Gemeinschaft jetzt zu handeln, um einen „Zusammenbruch des globalen Nahrungssystems“ zu verhindern. Den Krieg in Osteuropa bezeichne er auch als „ein Angriff auf die am meisten gefährdeten Menschen und Länder der Welt“. Die globalen Lebensmittelpreise sollen nach UN-Berechnung den höchsten Stand aller Zeiten erreicht haben. Besonders betroffen davon seien unter anderem Burkina Faso, Ägypten, die Demokratische Republik Kongo, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen.
2. Haushalt: NGOs warnen vor Kürzungen bei Entwicklungszusammenarbeit
Heute billigte das Bundeskabinett den Haushaltsentwurf von Finanzminister Christian Lindner für dieses Jahr, wie unter anderem Spiegel, Tagesschau.de und ZDF.de melden. Die Entwicklungsorganisation ONE kritisiert geplante Kürzungen im Etat des Entwicklungsministeriums (BMZ) als “fatales Signal”, wie unter anderem das Handelsblatt berichtet. Demnach soll das Budget des BMZ von 12,4 auf 10,8 Milliarden Euro schrumpfen. Hinzu kommen noch 800 Millionen Euro für den sogenannten ACT-Accelerator, in dem die “globalen Bemühungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie” gebündelt werden. ONE begrüßt jedoch einen Anstieg der humanitären Hilfe sowie die Tatsache, dass die Bundesregierung weiter plane, 0,7 Prozent der deutschen Wirtschaftskraft in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Zuvor riefen acht Entwicklungsorganisationen darunter Oxfam und die Welthungerhilfe, die Bundesregierung auf, wegen der anstehenden Rüstungsausgaben nicht bei der globalen Armutsbekämpfung zu sparen, wie der Evangelische Pressedienst (epd) bereits gestern meldete.
3. Renommierter Architekturpreis für Kére
Francis Kéré, der in Burkina Faso geborene und in Berlin lebende Architekt, ist gestern in Chicago mit dem Pritzker-Preis geehrt worden, der wichtigsten Auszeichnung für Architektur. Darüber berichten unter anderem die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Spiegel, der Tagesspiegel und Stern.de. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der Verknüpfung seiner Gebäude mit den Gemeinschaften, für die sie errichtet werden. Kéré habe unter anderem an Architekturprojekten in Burkina Faso, Mali, Kenia, Uganda, den USA und Deutschland gearbeitet. In Deutschland sei er einem breiten Publikum durch die Beteiligung am Projekt »Operndorf Afrika« in Burkina Faso bekannt geworden, eine Initiative des 2010 verstorbenen Regisseurs Christoph Schlingensief.