1. Humanitäre Hilfe versagt bei schlimmsten Krisen
In der vom International Rescue Committee (IRC) veröffentlichten Liste der Konflikte mit besonders schweren Folgen für Zivilist*innen belegt das vom Bürgerkrieg zerrissene Äthiopien Platz zwei. Afghanistan ist auf dem ersten Platz. Darüber berichten der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, der Tagesspiegel und ZDF.de. Im Jahr 2022 werden 274 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Dies sei ein deutlicher Anstieg gegenüber diesem Jahr, welches mit 235 Millionen bereits den höchsten Wert seit Jahrzehnten markiere. Auf den weiteren Plätzen folgen der Jemen, Nigeria, der Südsudan, der Kongo, Myanmar, Somalia, Syrien und der Sudan. Hauptsächlich werde das Versagen des internationalen Systems für die wachsende Not verantwortlich gemacht. Laut des Komitees könne die Diplomatie Konflikte nicht lösen, das Völkerrecht die Zivilbevölkerung nicht mehr schützen und humanitäre Maßnahmen können die “immer größer werdenden Lücken nicht schließen”. Die Liste beinhalte 20 Länder. In ihnen leben laut IRC 89 Prozent der Menschen, die sich weltweit in humanitärer Not befinden. Rund 100 Millionen Menschen seien von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen.
2. Afrigen: Afrikas Impfstoffhoffnung
Mehrere Medien, darunter Tagesschau.de, das Handelsblatt, die Frankfurter Rundschau, die Stuttgarter Nachrichten und n-tv.de berichten über das südafrikanische Pharmaunternehmen Afrigen Biologics and Vaccines, welches an Afrikas erstem eigenen Corona-Impfstoff arbeitet. Dieser soll die mRNA-Impfstoffe von Moderna und BioNTech nachahmen und verbessern. Ziel sei es, die Abhängigkeit von der westlichen Pharmaindustrie zu verringern. Afrigen wolle mit seinem Impfstoff keine Profite machen. Er werde nicht patentiert, sondern eine Art “Open-Source-Technologie” sein. Laut der Organisation Human Rights Watch seien in Asien, Afrika und Lateinamerika mehr als 120 Pharmafirmen in der Lage, einen mRNA-Impfstoff zu produzieren. Ihnen fehle lediglich die Technologie, die die Pharmakonzerne in Deutschland und den USA entwickelt haben. Die Organisation appelliere deswegen an die Firmen und Regierungen, einen Technologietransfer zu ermöglichen. Mehr als zwei Drittel der Corona-Impfdosen seien bislang in Industrieländern verabreicht worden, nur ein Bruchteil im globalen Süden. In Afrika seien bislang nur gut sieben Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
3. Südafrika: Zuma muss zurück ins Gefängnis
Südafrikas ehemaliger Präsident Jacob Zuma muss nach einer Gerichtsentscheidung ins Gefängnis zurückkehren. Darüber berichten die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Zeit Online, die Frankfurter Rundschau und die Deutsche Welle. Ob und wann es zum Haftantritt kommt, sei noch unklar. Zumas Stiftung habe mitgeteilt, er werde in Berufung gehen. Das Urteil sei „klar falsch“ und man hoffe auf ein anderes Ergebnis eines höheren Gerichts. Der 79-jährige Zuma hatte Anfang Juli eine 15 Monate lange Haftstrafe wegen Missachtung der Justiz angetreten, war aber im September auf Anordnung des zuständigen obersten Justizvollzugsbeamten aus medizinischen Gründen auf Bewährung freigelassen worden. Laut des Gerichts hatte dieser Beamte aber den vorgeschriebenen Rechtsweg missachtet, der zuvor die Anhörung eines medizinischen Expertengremiums vorsieht. Zumas Inhaftierung hatte im Juli eine tagelange Plünderungswelle ausgelöst, bei der fast 350 Menschen starben und die einen Sachschaden von umgerechnet rund drei Milliarden Euro verursachte.