1. IWF: Erholung der Wirtschaft verliert an Kraft
Aufgrund hochansteckender Virusvarianten, wachsender Impfmüdigkeit und fehlender Impfstoffdosen im globalen Süden werde die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie langsamer vorangehen als bisher gedacht. Über diese Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) berichten die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau und die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Das Fortschreiten der Pandemie lege unter anderem in Afrika die Wirtschaft lahm. Als Folge seien Millionen Menschen arbeitslos. In verschiedenen Regionen komme es zu stärkeren Unterbrechungen der globalen Lieferketten als erwartet. Viele Länder leiden unter ihren schwachen Währungen, was Einfuhren verteuere und Inflation importiere. Dadurch werde die Schere zwischen den Industriestaaten und dem globalen Süden größer, warne der IWF. Es gelte auch, die zweite herannahende Krise, den Klimawandel, zu bewältigen. Werde er nicht schnell eingedämmt, drohen aus Sicht der Expert*innen größte ökonomische und gesellschaftliche Einbrüche.
2. Die Daseinsberechtigung des Entwicklungsministeriums
Entwicklungsminister Gerd Müller plädiert in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeine Zeitung für die Wichtigkeit seines Ministeriums. Das Ministerium mit einem Investitionsetat von mehr als 13 Milliarden Euro zu einer Abteilung im Auswärtigen Amt herabzustufen – wie zuletzt von Christoph Heusgen und Wolfgang Ischinger gefordert – sei laut Müller falsch. Die Ausgliederung der humanitären Hilfe ins Auswärtige Amt vor zehn Jahren habe beispielsweise schon zu “Reibungsverlusten” geführt und solle rückgängig gemacht werden. Das Entwicklungsministerium sei angesehener Partner für viele kirchliche und zivilgesellschaftliche Organisationen. Das weltweit entgegengebrachte Vertrauen in die Zusammenarbeit basiere auf lange gewachsenen Strukturen mit dem globalen Süden. Deutschland sei dadurch zu einem strategischen Wirtschafts- und Entwicklungspartner für viele Länder geworden. Man brauche allerdings dringend eine stärkere europäische Koordinierung der Entwicklungspolitik und ein stärkeres Engagement Europas in der Außenwirtschafts- und Entwicklungspolitik. Denn “globale Herausforderungen brauchen letztlich globale Lösungen”, so Müller.
3. Äthiopiens Regierungstruppen starten Offensive
Äthiopiens Regierungstruppen haben nach Angaben der oppositionellen Volksbefreiungsfront Tigrays (TPLF) eine großangelegte Offensive in der an Tigray angrenzenden Nachbarprovinz Amhara begonnen. Darüber berichten der Tagesspiegel und die Frankfurter Rundschau. In die Kämpfe seien „Zehntausende“ von Panzern, Kampfjets und Drohnen begleitete Soldat*innen an mehreren Fronten verwickelt. Tausende seien durch den Großangriff bereits getötet worden. Es sei zu Bombardierung mehrerer an der Grenze zu Tigray gelegenen Städten gekommen. Die Regierung in Addis Abeba teile mit, dass der Widerstand gegen die Zerstörung, Gewalt und Morde der TPLF fortgesetzt werde. Nach der Rückeroberung weiter Teile der Tigray-Region seitens der TPLF hatte Äthiopiens Regierung Ende Juni einen einseitigen Waffenstillstand erklärt. Gleichzeitig hatte Addis Abeba eine Blockade über die Provinz verhängt, die seitdem von der Außenwelt fast vollkommen abgeschottet sei. Sowohl das Mobilfunknetz wie auch der Zugang zum Internet seien blockiert und es herrsche akuter Mangel an Nahrungsmitteln, Treibstoff und Medikamenten.