1. Care: Sieben der zehn “vergessenen Krisen” in Afrika
Die Hilfsorganisation Care beleuchtet in ihrem aktuellen Bericht “Suffering In Silence” zehn Krisen, denen in Medienberichterstattung wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Mit Krisen in Eritrea, Äthiopien, Kenia, Burundi, Madagaskar, Sambia und der Zentralafrikanischen Republik ereignen sich sieben der zehn Krisen in Afrika, wie unter anderem der Tagesspiegel, T-Online.de und die Deutsche Welle berichten. Dafür wertete die Hilfsorganisation in Zusammenarbeit mit dem Medienbeobachtungsdienst Meltwater 1,8 Million Online-Artikel in englischer, deutscher, französischer, arabischer und spanischer Sprache aus. Besonders im Fokus standen dabei Länder, in denen mindestens eine Million Menschen von Naturkatastrophen, Konflikten und Krieg waren. In einem Abgleich von Online-Artikeln wurde anschließend untersucht, wie oft Medien tatsächlich über diese Krisen berichtet hatten. Der Care-Bericht solle ein Augenöffner für Politik, die Zivilgesellschaft und insbesondere die Medien sein. Nur, wenn Menschen über humanitäre Krisen informiert werden, “könnten sie helfen, sie zu lösen”, so Sabine Wilke, Sprecherin bei CARE. Es sei auffallend, dass insbesondere die Krisen mediale Aufmerksamkeit erfahren, “die von hohem politischen Interesse sind”.
2. Südafrika: Leben mit dem Virus
Unter anderem Welt, N-tv.de und die Deutsche Welle thematisieren die Entwicklung der Corona-Pandemie in Südafrika. Ende November seien die Corona-Infektionen im Land stark gestiegen. Zu diesem Zeitpunkt sei weltweit insbesondere vor der Omikron-Variante gewarnt worden. Die Erkrankungen seien jedoch milder verlaufen und die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen. Die Regierung ziehe Lockerungen der Quarantänebestimmungen in Betracht. Es deute sich eine Rückkehr zur Normalität an. Laut Wolfgang Preiser, Virologe an der Universität Stellenbosch, haben sich bereits vor Auftreten der Omikron-Variante die meisten Menschen in Südafrika mit Corona infiziert. Dies habe schließlich zu einer kurzfristigen Grundimmunität gesorgt. Die Vorsitzende des Südafrikanischen Ärzteverbandes, Angelique Coetze, sehe “eine große Wahrscheinlichkeit für eine Endemie”. Sie betrachtet eine Steigerung der Impfquote auf 60 Prozent in Afrika innerhalb der nächsten Monate aber als “Wunschdenken”. Problematisch seien nicht nur die Beschaffung der Impfstoffe, sondern auch die Logistik und die personellen Ressourcen.
3. Wie sieht die Entwicklungspolitik der Ampel-Regierung aus?
Tillmann Elliesen schreibt in seiner Kolumne für die Frankfurter Rundschau über die Entwicklungspolitik der Ampel-Regierung. Als “spärlich und nichtssagend” werde diese im Koalitionsvertrag behandelt. Das sei enttäuschend, weil mit der SPD und den Grünen zwei Parteien an der Macht seien, denen das Engagement für internationale Solidarität und eine sozial- und umweltverträgliche globale Ordnung “mal sehr wichtig war”, so Elliesen. Die neue Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) erinnere an diese Tradition, in Ländern des Globalen Südens ungerechte politische und wirtschaftliche Strukturen umgestalten zu wollen, statt “Almosen zu verteilen”. Genau daran müsse Schulze jetzt anknüpfen.