1. Klimagipfel: “Große Grüne Mauer” in der Sahelzone
Mehrere Medien, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die tageszeitung (taz), berichten über den gestrigen Klimagipfel One Planet Summit in Paris. Rund 30 Regierungschef*innen und Expert*innen, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel, seien per Video zu der von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron initiierten Konferenz dazu geschaltet. Ein Hauptaugenmerk lege neben dem Artenschutz auf der Großen Grünen Mauer in der Sahelzone. Um das ins Stocken geratene Umweltprojekt zu retten, setze Macron verstärkt auf nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit. Dabei plane er rund zehn Milliarden Euro zu investieren. Bis zum Jahr 2030 sollen 100 Millionen Hektar Land in der Sahelzone fruchtbar gemacht werden. So werden die ausschreitende Wüstenbildung und damit einhergehende Dürre sowie Hungersnöte bekämpft. Die Sahelzone sei besonders vom Klimawandel betroffen, was zu zahlreichen Konflikten in der Region führe.
2. Textilsiegel “Grüner Knopf” büßt an Glaubwürdigkeit ein
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, nimmt die Kritik an der Glaubwürdigkeit des staatlichen Siegels „Grünen Knopf“ zu. Dieser solle garantieren, dass Kleidung nach strengen ökologischen und sozialen Standards produziert werde. Organisationen wie Femnet beobachten jedoch, dass Firmen das Logo nutzten, ohne Schutz von Menschenrechten zu garantieren. So zeige eine Studie, dass Unternehmen zwar in allgemeiner Form über menschenrechtliche Risiken berichten. Allerdings bleibe die Antwort auf die Frage, wie es ganz konkret in der eigenen Lieferkette aussehe, aus. Zwei Drittel der Firmen nehmen beispielsweise geschlechterspezifische Gewalt in den Fabriken nicht als Menschenrechtsverletzung wahr. Das Entwicklungsministerium müsse dringend Indikatoren nachschärfen, um zu verhindern, „dass Greenwashing mit dem Grünen Punkt auch noch staatlich zertifiziert wird“, so Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende von Femnet. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) weist die Kritik zurück. Die Studie beruhe nur auf öffentlicher Berichterstattung von Unternehmen, so ein Sprecher des BMZ. Außerdem werden die Unternehmen von unabhängigen Prüfstellen geprüft.
3. Widerstandskomitees im Sudan bringen Hoffnung
Ilona Eveleen berichtet in der tageszeitung (taz) ausführlich über die derzeitige Lage im Sudan, knapp zwei Jahre nach dem Sturz von Diktator Omar al-Bashir. Die derzeitige zivil-militärische Übergangsregierung werde von einer kollektiven Präsidentschaft unter General Abdelfattah al-Burhan und einer Regierung unter Premierminister Abdalla Hamdok geführt. Mit ihrer Regierung sei die sudanesische Bevölkerung jedoch zunehmend unzufrieden. Die zivilen Bewegungen wie Gewerkschaften, Studierendengruppen und Frauenorganisationen, die den Aufstand gegen al-Bashir organisiert hatten, seien hoffnungslos zerstritten. Währenddessen versuche das Militär, immer mehr Macht an sich zu reißen. Hoffnung machen der Zivilgesellschaft sogenannte Widerstandskomitees. Die Gruppen konzentrieren sich darauf, die lokale Bevölkerung über den Stand der Politik zu informieren und Nachbarschaftsprobleme anzugehen. Der 30-Jährige Abdelmonim Ali, der sich in einem dieser Widerstandskomitee engagiert, meint entschlossen: „Die Revolution ist noch nicht vorbei, bis eine vollständige Zivilregierung eingerichtet ist.“