1. Putins Krieg bedroht Ernährungssicherheit im globalen Süden
Als Folge des Ukraine-Krieges kommt es weltweit zu massiven Ausfällen bei Lebensmittel- und Düngerexporten. In ärmeren Ländern drohen Hungerkrisen. Darüber berichten unter anderem der Tagesspiegel, der Deutschlandfunk, das Redaktionsnetzwerk Deutschland und Neues Ruhr Wort. Die Ukraine und Russland seien wichtige Exporteure von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumenöl. Gemeinsam machen die beidem Länder ein Drittel der globalen Weizenexporte aus. Heute beraten die Agrarminister*innen der G7-Staaten über die Folgen des Ukraine-Kriegs für die Landwirtschaft. Die Welthungerhilfe fordert derweil massive finanzielle Unterstützung für einkommensschwache Länder, um Versorgungslücken und Hunger zu verhindern. Entwicklungsministerin Svenja Schulze warnt ferner vor Exportstopps. Es sei jetzt besonders wichtig, dass betroffene Partnerländer direkt unterstützt werden. Das südliche Afrika sei besonders von Hungersnöten betroffen. Matin Qaim, Agrarökonom von der Universität Bonn, befürchtet, dass die Zahl der Hungernden so kurzfristig um über 100 Millionen Menschen ansteigen werde.
2. Ukraine-Konflikt hat Auswirkungen auf Corona-Bekämpfung
Das Africa Centres for Disease Control and Prevention (kurz Africa CDC), zentrale Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union, geht davon aus, dass die Ukraine-Krise sich negativ auf die Bekämpfung der Corona-Pandemie in Afrika auswirken wird, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Die öffentliche Aufmerksamkeit gelte in erster Linie dem Ukraine-Konflikt, wodurch Themen wie die Pandemiebekämpfung ins Hintertreffen geraten, “was bedauerlich ist“, so John Nkengasong vom Africa CDC. Sorge bereite ihm besonders die Logistik für die Impfstoffe sowie die Transportkosten. Generell verzeichne Nkengasong dennoch “einen positiven Ausblick“. Derzeit sinke die Zahl der Corona-Infektionen auf dem afrikanischen Kontinent. Die letzte Infektionswelle haben sie weitestgehend unter Kontrolle gehabt. Wichtig sei, dass man nicht hinter gemachte Erfolge zurückfalle.
3. Burkina Faso: Knapp 2 Millionen Menschen auf der Flucht
Laut Angaben mehrerer Hilfsorganisationen gelten in Burkina Faso mehr als 1,7 Millionen Menschen als Binnenvertriebene, unter ihnen mehr als eine Million Kinder, wie Spiegel berichtet. Deshalb rufen vier Hilfsorganisationen, der Norwegian Refugee Council (NRC), Action Against Hunger, Medecins du Monde Frankreich und Oxfam, zu Spenden für humanitäre Hilfe auf. Bisher stehe erst die Hälfte der benötigten Mittel. Sie mahnen an, dass der Sahel-Region trotz des Krieges in der Ukraine keine Mittel und Aufmerksamkeit entzogen werden solle. Seit 2019 befinde sich das Land mit 21 Millionen Einwohner*innen in einer schweren humanitären Krise. Auslöser seien zum einen die verheerenden Auswirkungen der bewaffneten Auseinandersetzungen. An diesen Konflikt seien auch bewaffnete Gruppen beteiligt, die zum Teil dem sogenannten “Islamischen Staat” (IS) oder der Terrororganisation al-Qaida angehören. Zum anderen kommen langwierige Dürren und Hungersnöte hinzu. Seit dem Putsch im Januar werde das Land von einer Militärjunta regiert.