1. Corona-Wende in Afrika?
Afrika stehe laut der Afrika-Chefin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Matshidiso Moeti am Übergang in eine endemische Phase der Coronapandemie, wie Spiegel berichtet. Das Leben müsse jetzt mit den Virus organisiert und die Impfkampagne beschleunigt werden. Nach Schätzungen der Weltbank habe die Pandemie in Afrika rund 40 Millionen Menschen in extreme Armut gebracht. Südafrika will seinen nationalen Alarmplan zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aussetzen und mit Strukturreformen wieder wirtschaftlichen Boden gutmachen, wie das Handelsblatt schreibt. Dies habe Präsident Cyril Ramaphosa am Donnerstagabend in einer TV-Rede angekündigt. Die Pläne beinhalten insbesondere die Modernisierung der Infrastruktur und die Förderung der Wirtschaft mit besonderen Fokus auf lokale Produkte. Mittelfristig sollen Kohlekraftwerke durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Zudem solle durch die Industrialisierung von Cannabis das Potenzial für insgesamt 130.000 neue Jobs geschaffen werden. Dazu solle die Visavergabe für Tourist*innenen und ausländische Expert*innen erleichtert werden.
2. HIV-Entdecker Montagnier ist tot
Der Franzose Luc Montagnier, Nobelpreisträger und Entdecker des Aidserregers HIV, ist gestern mit 89 Jahren in Paris gestorben. Darüber berichten Zeit Online, Neue Zürcher Zeitung, Spiegel, ZDF, Focus Online und BILD. Mit seiner Kollegin Françoise Barré-Sinoussi habe der Biologe das Virus der Immunschwächekrankheit Anfang der 1980er-Jahre entdeckt und die Grundlagen für Aidsmedikamente geliefert. Die beiden erhielten für ihre Forschungsleistung 2008 den Nobelpreis in Medizin. Lange habe er sich mit dem US-Virologen Robert Gallo um die HIV-Entdeckung und Patente gestritten. Das Nobelkomitee habe es als klar erwiesen angesehen, dass die Entdeckung zuerst in Frankreich gemacht wurde. In den letzten Jahren habe Montagnier mit kontroversen Thesen von sich reden lassen. Zuletzt habe er vor der Corona-Impfung gewarnt; diese könne “eine ganze Generation auslöschen” und bringe mögliche langfristige Nebenwirkungen mit sich.
3. Sambia: Löwen öfter von Wilderei betroffen als befürchtet
Eine Studie eines Forscherteams von der Universität Kalifornien zeigt auf, dass in Sambia bei mehr als ein Viertel der männlichen, ausgewachsenen Löwen als Folge von Jagd und Wilderei Verletzungen durch Schrotkugeln im Schädel gefunden werden konnten. Darüber berichtet Spiegel, Bild und Deutsche Welle. Die Studie habe das Team gestern in der Fachzeitschrift “Frontiers in Conservation Science” veröffentlicht. Demnach weise auch mehr als jedes dritte Löwenmännchen und mehr als ein Fünftel der ausgewachsenen Leopardenmännchen in zwei von Sambias bedeutenden Naturschutzgebieten Verletzungen durch Drahtfallen auf. Für die Studien haben die Wissenschaftler Paula White und Blaire Van Valkenburgh Aufnahmen von Schädeln 45 toter Leoparden und 112 Löwen aus den Naturschutzgebieten Luangwa Valley und Greater Kafue analysiert. White betont in der Studie, dass ihre “Entdeckungen dem Ausmaß nicht gerecht werden”. Menschliche Aktivitäten wie “Wilderei, Eindringen in Schutzgebiete, Konflikte mit der ortsansässigen Bevölkerung” und Handel mit Wildtierfleisch stellen die größte Gefahr für Afrikas Löwen und Leoparden dar.