1. Plädoyer für eine inklusive wirtschaftliche Erholung
In einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, thematisiert Melinda French Gates, Co-Vorsitzende der Bill & Melinda Gates Stiftung, die Folgen der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Entwicklung des globalen Südens. Mehr als 31 Millionen Menschen, davon viele Frauen und Kinder, seien durch sie in die extreme Armut gedrängt worden. In Subsahara-Afrika droht den Menschen mehr als ein Jahrzehnt lang geringeres Einkommen, höhere Schulden, beschränkter Bildungs- und Berufsmöglichkeiten und eine erhöhte Sterblichkeit. French Gates mahnt an, man werde eine “ganze Generation des Fortschritts” verlieren, wenn nicht unmittelbar gehandelt werde. Es brauche Investitionen in Gesundheit, Nahrung und Bildung, eine Verbesserung des Zugangs zu wirtschaftlichen Möglichkeiten, insbesondere für Frauen und die Schaffung von inklusivem, für alle gleichermaßen verfügbarem Wachstum und Angeboten. Konkret fordert sie die einkommensstärksten Länder dazu auf, Sonderziehungsrechte von mindestens 100 Milliarden US-Dollar an die ärmeren Nationen weiterzugeben und gleichzeitig die bereits bestehenden Mittel der Entwicklungszusammenarbeit beizubehalten.
2. Mali: Hunderttausende auf der Flucht
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet über eine neue Studie der Hilfsorganisation Care zur humanitären Lage in Mali. Innerhalb eines Jahres habe sich die Zahl der Menschen vervierfacht, die aufgrund von Konflikten und einer sich verschärfenden Klimakrise vertrieben wurden. Aktuell seien mehr als 400.000 Menschen auf der Flucht. Die Nahrungsmittelkrise könne sich durch eine drohende Dürre in den nächsten Jahren noch verschlimmern. Höhere Temperaturen und weniger Niederschlag seien besonders verheerend für die Gebiete, die für die Nahrungsmittelproduktion wichtig sind, so Ely Keita, Direktor von Care Mali. Momentan seien mehr als eine Million Menschen in Mali von Hunger bedroht. Zudem leben sie seit fast einem Jahrzehnt in „ständiger Unsicherheit“. Die Gesundheitsversorgung sei aufgrund von Konflikten vielerorts unterbrochen, viele Schulen seien geschlossen. In Mali hatte es seit 2012 drei Militärputsche gegeben. Die politische Lage gilt seitdem als sehr instabil.
3. Rückgabe kolonialer Kunstgüter
Nach der Rückgabe von 26 gestohlenen Kunstgegenständen von Frankreich an Benin hat Benins Präsident Patrice Talon die Herausgabe weiterer Artefakte gefordert. Darüber berichten unter anderem Zeit Online, die Tageszeitung (taz), die Deutsche Welle, WDR.de und N-TV.de. Frankreich hatte die vorrangig in der Kolonialzeit erbeuteten Kunstgüter feierlich in Paris überreicht. Macron hatte sich 2017 verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren erste afrikanische Kulturgüter zurückzugeben. Dies solle auch dabei helfen, die Beziehungen zu afrikanischen Ländern zu verbessern. Auch Deutschland hatte im September mit Nigeria eine Absichtserklärung unterzeichnet, die als Raubgut geltenden Benin-Bronzen zurückzugeben. In einem Interview mit dem Spiegel spricht Historikerin Bénédicte Savoy über die historische Bedeutung der Rückgabe der Artefakte. Sie sei ein Paradigmenwechsel, aus dem sowohl Deutschland als auch der Rest Europas seine Lehren ziehen könne.