1. Müller fordert Aussetzung der Steuer für fairen Kaffee
Entwicklungsminister Gerd Müller fordert zum heutigen Weltkaffeetag eine neue Regierungskoalition auf, fair angebauten und verarbeiteten Kaffee von der Kaffeesteuer zu befreien. Darüber berichten das Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Frankfurter Rundschau, der Bayerische Rundfunk und Evangelisch.de. Olaf Scholz habe diese Maßnahme als Bürgermeister von Hamburg selbst gefordert und als Finanzminister nicht umgesetzt, so Müller. Durch die Aussetzung der Steuer werde fairer Kaffee für die Verbraucher*innen in etwa so günstig wie herkömmlicher Kaffee. Das sei eine wirksame Maßnahme gegen Kinderarbeit, da dadurch die Eltern der Kinder auf den Kaffeeplantagen angemessene Einkommen bekommen, so Müller. Momentan leben die meisten Bäuerinnen und Bauern in Armut und hungern. Fairer Kaffee könne das ändern, doch dessen Marktanteil stagniere seit Jahren bei sechs Prozent. Die Kaffeesteuer betrage 2,19 Euro pro Kilo. Ohne die Steuer könne ein 500-Gramm-Päckchen fair gehandelter Kaffee, das derzeit etwa sieben Euro koste, für 1,10 Euro weniger angeboten werden.
2. Äthiopien verweist mehrere UNO-Mitarbeiter*innen des Landes
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland, Deutschlandfunk und evangelisch.de berichten über die Ausweisung von sieben Mitarbeiter*innen humanitärer UN-Organisationen aus Äthiopien. Sie hatten sich laut des Außenministeriums in interne Angelegenheiten des Landes eingemischt und müssen innerhalb von 72 Stunden ausreisen. Unter ihnen seien die Chefin des Kinderhilfswerks Unicef in Äthiopien, Adele Khodr, und der stellvertretende Koordinator für humanitäre Hilfe in Äthiopien, Grant Leaity. UN-Generalsekretär António Guterres habe „schockiert“ reagiert. Er habe vollstes Vertrauen in die UN-Mitarbeiter*innen in Äthiopien. Man versuche die Regierung Äthiopiens dazu zu bewegen, die Mitarbeiter*innen im Land bleiben und „ihre wichtige Arbeit fortsetzen“ zu lassen. Anfang September hatte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfen in Äthiopien der Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed vorgeworfen, humanitäre Hilfen in Tigray zu blockieren. Impfungen seien nicht möglich und es drohe eine schwere Hungerkrise.
3. Separatismus in Kamerun
Antonio Cascais thematisiert in der Deutsche Welle den seit 2016 andauernden Bürgerkrieg in Kamerun. Anglophone Separatist*innen wollen ihren eigenen Staat “Ambazonien”, weil sie sich seit Jahrzehnten vernachlässigt fühlen. Die Zentralregierung reagiere mit brutaler Repression. Im Jahr 2016 seien Proteste gegen die frankophone Dominanz in Kamerun eskaliert. Daraufhin sei es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen anglophonen separatistischen Gruppierungen und der Zentralregierung gekommen. Der Konflikt zwischen dem französisch geprägten Mehrheitsstaat und den kleineren englisch geprägten Landesteilen dauere schon seit Jahrzehnten an. Momentan komme es nach wie vor oft zu tödlichen Angriffen von unterschiedlichen separatistischen Milizen auf Militärposten und Fahrzeuge der kamerunischen Armee. Die kamerunischen Sicherheitskräfte bereiten sich auf starke Konfrontationen am 1. Oktober vor, an dem offiziell die Staatsgründung Kameruns gefeiert wird. Am selben Tag feiern die Separatist*innen die Ausrufung der unabhängigen “Republik Ambazonien” im Jahr 2017.