1. Ukraine-Krieg: Nahrungsmittelkrise befürchtet
Durch die Folgen des Krieges in der Ukraine brechen die Agrar- und Rohstofflieferungen aus der Ukraine und Russland zusammen, sodass dem afrikanischen Kontinenten eine Nahrungsmittel- und Energiekrise droht. Darüber berichten das Handelsblatt und der Tagesspiegel. Denn fast ein Drittel der Weizen-Exporte weltweit komme aus der Ukraine oder Russland. Getreide sei mittlerweile doppelt so teuer wie Anfang 2018. Die Engpässe sollen bereits mehrere nordafrikanische Länder spüren. Dies destabilisiere wiederum die politische Lage vor Ort. Es werde ein vollständiger Zusammenbruch der Lieferungen gefürchtet. Denn für den Export seien die ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer geschlossen und Russlands Transportwege auf See blockiert. Auch die Energiekosten seien auf neuen Rekordhöhen gestiegen, wie die Deutsche Welle berichtet. Dabei waren die globalen Preise bereits hoch, weil die Produktion nicht mit der steigenden Nachfrage der Weltwirtschaft Schritt halten konnte. Sie erhole sich von den Folgen der Corona-Pandemie. In einigen afrikanischen Ländern gebe es deswegen Engpässen beim Treibstoff – selbst in Nigeria, dem größten Erdölexporteur Afrikas. Das Land importiere fast sein gesamtes Benzin.
2. Globales Plastik-Abkommen auf dem Weg
Die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) hat erstmals konkrete Verhandlungen für ein rechtsverbindliches globales Plastik-Abkommen in die Wege geleitet. Darüber berichtet der Spiegel, Tagesschau.de, der Stern und ZDF.de. Es werde noch zwei Jahre dauern bis das Abkommen stehe. Dabei sei noch unklar, welche Teile des Abkommens rechtlich verbindlich und welche freiwillig sein sollen. Die Verhandler*innen können Höchstgrenzen und verbindliche freiwillige Maßnahmen gegen Plastikmüll an Land und im Meer festlegen. Auch Kontroll- und Hilfsmaßnahmen für einkommensschwache Länder gehören zu dem Verhandlungsmandat. Nur zehn Prozent des weltweit produzierten Plastiks werden bisher wiederverwertet, 22 Prozent werden u.a. ungeschützt in der Umwelt entsorgt.
3. Die EU löst nicht Afrikas Probleme
Boniface Mabanza Bambu, Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie Heidelberg, fordert in seinem Gastbeitrag für die Frankfurter Rundschau eine neue Handelspolitik der EU gegenüber den afrikanischen Ländern. Momentan setze die EU “mit scheinbar wohlwollender Partnerschaftsrhetorik” ihre Interessen auf dem Nachbarkontinent durch. Dabei habe dieser z.B. ein Energiedefizit und bräuchte Investitionen zur Entwicklung eines Energiemix im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Die EU wolle aber nur erneuerbare Energien fördern, um diese dann für die eigene Schwerindustrie oder den Flugverkehr zu nutzen. Durch die aktuellen Handelsabkommen verhindere die EU vehement den Versuch der Afrikanischen Union (AU), einen eigenen Binnenmarkt mit in Afrika hergestellten Gütern oder Dienstleistungen aufzubauen.