1. Putschversuch in Guinea-Bissau?
Am Präsidentenpalast in Guinea-Bissau soll es Regierungsangaben zufolge einen mehrstündigen Schusswechsel gegeben haben. Darüber berichten die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Spiegel, Zeit Online, Tagesschau.de und der Deutschlandfunk. Laut Präsident Umaro Sissoco Embalo sei es bei dem Umsturzversuch darum gegangen, ihn und “das gesamte Kabinett zu töten”. Dabei seien viele Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Mittlerweile sei die Situation wieder unter Kontrolle. Embalo vermute, dass der mutmaßliche Putschversuch eine Reaktion gegen seinen “Kampf gegen den Drogenhandel und die Korruption” sei. Derzeit sei noch unklar, ob die Schüsse vom Militär oder von Zivilist*innen ausgingen. UN-Generalsekretär António Guterres und der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, haben das Militär aufgefordert, sich zurückzuziehen und die demokratischen Institutionen zu achten.
2. Deutschland will Afrika bei Impfstoffproduktion unterstützen
Deutschland will den Aufbau von Corona-Impfstoffproduktionen in Südafrika, Ghana, Ruanda und Senegal unterstützen, wie Zeit Online und die Stuttgarter Nachrichten berichten. Denn gerade in Afrika müsse Impfstoff hergestellt werden können, auch wenn das kompliziert sei, so die Entwicklungsministerin Svenja Schulze. Dabei sehe sie die Freigabe der Patente für Corona-Impfstoffe kritisch. Stattdessen müsse in den einkommensschwachen Ländern das Know-how für die Impfstoffherstellung geschaffen werden, um eigene Vakzine herstellen zu können. Derweil seien jedoch nicht mehr die Corona-Impfstoffe knapp, sondern die Logistik der Impfkampagne, wie etwa die Versorgung mit Schutzausrüstung oder funktionierende Kühlketten, stelle eine Herausforderung dar. Laut Schulze brauche es “eine weltweite Impfkampagne”. Davon hänge nicht zuletzt auch die Sicherheit in Deutschland ab.
3. Atlantikroute: So viele Todesopfer wie nie zuvor
Heiner Hoffmann und Ricci Shryock thematisieren für den Spiegel die Migrationsroute zwischen Westafrika und den Kanaren, auf der im letzten Jahr mehr als 4.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Laut der spanischen Nichregierungsorganisation Caminando Fronteras habe es damit so viele Todesopfer auf der Atlantikroute wie nie zuvor gegeben. Allerdings könne niemand sagen, wie viele Menschen tatsächlich von der Küste Westafrikas aufgebrochen seien. Denn die meisten Boote seien nie wieder gesehen worden. Andere Routen, wie etwa über das Mittelmeer, seien mittlerweile schwieriger zu passieren. Auch deshalb habe die Migration über den Atlantik wieder zu genommen. Europäische Patrouillenboote haben daran nicht viel geändert – nur neue Migrationsrouten seien für die Überfahrt dazu gekommen. Durch die Corona-Lockdowns seien viele Menschen arbeitslos geworden. So sollen beispielsweise im Senegal 40 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut leben. Vor allem für die Jugend bedeute das Perspektivlosigkeit. Eine Lösung könne sein, Fachkräfte im Senegal auszubilden und legal nach Europa reisen zu lassen. Doch um das im großen Rahmen umzusetzen, fehle der politische Wille.