1. Entwicklungsministerin Svenja Schulze baut um
Über die Verantwortung des Einzelnen, eine feministische Entwicklungspolitik sowie über die Impfstoffversorgung in einkommensschwachen Ländern spricht die Entwicklungsministerin Svenja Schulze mit Michael Bauchmüller und Angelika Slavik in der Süddeutschen Zeitung. Laut Schulze seien jetzt die einkommenstarken Länder dafür verantwortlich, die Impfstoffversorgung in Ländern mit niedrigem Einkommen zu unterstützen. Europa müsse die Impfstoffproduktion in Afrika, von den nötigen Fachkräften bis zur Regulierungsbehörde, vorantreiben. Schulze plane außerdem eine feministische Entwicklungspolitik zu betreiben. Denn es gebe unzählige Studien, die belegen, dass es weniger Hunger, weniger Armut und mehr Stabilität gebe, wenn Frauen gleichberechtigt Verantwortung tragen. Auch das Entwicklungsministerium organisiere Schulze um, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. So werde Birgit Pickel an die Spitze der Abteilung für Afrika gesetzt. Jochen Steinhilber soll die neu geschaffene Abteilung für Flucht und Migration leiten. In Kürze werde das Kabinett über die Neubesetzung abstimmen.
2. Afrika: Der Preis der Corona-Bekämpfung
Andrea Böhm spricht für Zeit Online mit Ahunna Eziakonwa, Regionaldirektorin für Afrika des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), über die Folgen von Corona- Lockdowns in Afrika. Laut Eziakonwa habe die überwiegend junge Bevölkerung trotz geringer Impfquoten die Pandemie, auch durch schnelle Lockdowns und Grenzschließungen, deutlich besser überstanden. Die Infektionszahlen und Todesfälle durch Covid-19 seien im Vergleich zu Europa und den USA sehr viel niedriger geblieben. Dafür zahle Afrika aber einen hohen sozialen und ökonomischen Preis. Besonders betroffen seien die Kinder. Durch Schulschließungen gebe es viele Schulabbrecher, Teenagerschwangerschaften seien gestiegen, Mädchen seien früh verheiratet worden und Kinderarbeit habe zugenommen. Allerdings habe die Pandemie den Kontinent auch enger zusammengeschweißt. Unter anderem gebe es jetzt eine afrikanische Plattform, um die eigene Impfstoffproduktion zu fördern sowie verbesserte Gesundheitssysteme. Ein großes Problem bleibe aber die Verschuldung der einzelnen Staaten, die weiterhin zugenommen hat. Hoffnung bringe die panafrikanische Freihandelszone (AfCFTA). Diese soll die Produktion und den Handel innerhalb Afrikas ausweiten. Laut Eziakonwa müsse die Wirtschaft vor allem “auf lokale Produktion ausgerichtet werden”.
3. Burkina Faso: Militärjunta plant die Rückkehr zur Verfassungsordnung
Die Militärjunta in Mali hat nach internationalen Druck die Rückkehr zur Verfassungsordnung zugesagt, wie die Süddeutsche Zeitung, Zeit Online und Stern.de berichten. Zuvor sei die Militärregierung nach dem Putsch vor zehn Tagen durch die Afrikanische Union (AU) und die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) unter Druck geraten. Dabei habe die AU die Rückkehr zur “verfassungsmäßigen Ordnung” gefordert und dies als Voraussetzung an die Wiederaufnahme der Mitgliedschaft geknüpft. Die ECOWAS habe den Staat bereits vorläufig aus seinem Verband ausgeschlossen. Inzwischen sei eine Delegation der Vereinten Nationen (UN) und Vertreter der ECOWAS in der Hauptstadt Ouagadougou für Gespräche mit der Militärjunta eingetroffen. Darüber schreibt Zeit Online. Meuternde Soldaten sollen den demokratisch gewählten Präsidenten Roch Marc Christian Kaboré am 24. Januar gestürzt, die Regierung abgesetzt und das Parlament aufgelöst haben. Kaboré werde seitdem von den Putschisten gefangen gehalten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe den Putsch verurteilt und verlange Kaborés Freilassung, wie die Deutsche Welle berichtet. Zugleich solle nach Macron der Kampf gegen den islamistischen Terror in der Region “Priorität haben”. Erst gestern habe Frankreich einen erfolgreichen Anti-Terror-Einsatz gemeinsam mit der Militärjunta gemeldet.